by Hermann Eckelmann (1817 - 1886)
Das Herz
Language: German (Deutsch)
Die Welt ist groß, das Herz ist klein, doch geht die ganze Welt hinein; was auf der Erde unten winkt, und was vom Himmel niederblinkt, und was im Lenz die Blumen sagen, und was im Herbst die Blätter klagen, die laute Lust, der stille Traum: Das Alles hat im Herzen Raum. Und ist das Herz auch noch so klein, die Sünde dringt doch auch hinein; ihr Gift zerstöret und entstellt darin die schöne Gotteswelt. Sie will allein darinnen walten mit ihren hässlichen Gestalten; dann baut sie dort ein festes Haus und treibt, was heilig ist, hinaus. O lass dein Herz doch fromm und rein, lass es ein Tempel Gottes sein! Dann ist es reich und hochbeglückt, wenn Gott der Herr es selber schmückt mit hellem Glanz und süßer Stille und mit des gnazen Himmels Fülle. Schließ' auf dein Herz und mach' es weit für solche große Herrlichkeit.
Authorship:
- by Hermann Eckelmann (1817 - 1886) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Franz Wilhelm Abt (1819 - 1885), "Das Herz", op. 397, Heft 2 no. 8, published 1871 [ voice and piano ], from Lebensfrühling. 12 Kinderlieder für eine Singstimme mit Pianoforte, no. 8, Offenbach, André [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
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