by Salomon Hermann, Ritter von Mosenthal (1821 - 1877)
Die Veilchen haben sich geschämt
Language: German (Deutsch)
Die Veilchen haben sich geschämt Bei ihres Athems Wehen, Die Sterne haben sich gegrämt Wie sie ihre Augen gesehen. Und wie sie die Lippen hat aufgemacht, Da haben die rothen Rosen gedacht: Ach, blühten wir doch so schön! o mein, Ach, blühten wir doch so schön! Das schlanke Reh im grünen Wald, Das blieb verwundert stehen Und hat beschaut die zarte Gestalt: Ach, könnt' ich so zierlich gehen! Und wie sie gar ein Liedchen sang, Da wurde den Nachtigallen bang: Wir können nicht singen mehr! o mein, Wir können nicht singen mehr! Jetzt schlendert sie durch's Moos daher Und will sich niedersetzen, Das Bächlein kann sich nicht halten mehr, Es muß ihr die Füße netzen. Und durch die zitternden Blätter bricht Verstohlen ein Strahl vom Mondenlicht Und spricht : Jetzt kann ich sie seh'n! o mein, Jetzt kann ich sie recht beseh'n!
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Confirmed with S. H. Mosenthal's gesammelte Werke, sechster Band, Stuttgart und Leipzig: Eduard Hallberger, 1878, page 108. Appears in Lyrisches.
Authorship:
- by Salomon Hermann, Ritter von Mosenthal (1821 - 1877), "Das Mädchen", appears in Gesammelte Gedichte, in 1. Lyrisches [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Franz Wilhelm Abt (1819 - 1885), "Schöner als Alles", op. 92 (Fünf Lieder für eine Singstimme mit Pianoforte) no. 4, published 1853 [ voice and piano ], Offenbach, André [sung text not yet checked]
- by (Karl Johann Baptist) Oskar Hailer (1829 - 1897), as Oskar von Montlong, "Die Veilchen haben sich geschämt", op. 15 (Drei Gedichte für eine Singstimme mit Pianoforte) no. 1 [ voice and piano ], Leipzig: F. E. C. Leuckart [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2021-06-25
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