Das muß vom Sonntag kommen, Daß jeder Strauch nun blüht, Die Luft kommt blau geschwommen, So hold das Wölkchen glüht! Die Vögel müßen's wissen: Heut' ist der Tag des Herrn, Daß sie des Lieds beflissen So freudig nah und fern! Die Blumen müßen's ahnen: O sieh, wie jede lauscht! Den Wald auch will es mahnen: Horch, wie er braust und rauscht! So schimmernd fließt die Welle, Auch sie vergißt es nicht! Und, ach! wie strahlt so helle Die Firn' im Sonnenlicht! Und wo ein Mensch zu schauen, Der wandelt durch die Pracht, Und grüßt die Frühlingsauen, Ei! wie sein Antlitz lacht! Und Jeder froher Weise Muß singen heut' auf's neu Mit aller Welt im Kreise Von Gottes Lieb' und Treu!
Sechs Gesänge für gemischten Chor , opus 443
by Franz Wilhelm Abt (1819 - 1885)
1. Frühlings‑Sonntag  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Frühlingssonntag", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 40
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Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, Basel: Benno Schwabe, 1875, pages 38 - 39.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
2. Die Thräne  [sung text not yet checked]
Zum Friedhof schien der Mond herab, und eisig war die Mitternacht, er schien auf ein beschneites Grab, an dem ein Mädchen trauernd wacht. Die Träne glänzt und glühend heiß hinab sierallt, hinab auf kalten Stein, und wird da selbst zum Tropfen Eis ein Diamant im Mondenshein. Ein Engel kommt von Himmels höhen und sieht sie schimmern auf dem Stein, erhebt sie auf und fasst sie schön in seine Strahlenkrone ein.
Authorship:
- Singable translation possibly by Adolf Wilhelm Ernst von Winterfeld (1824 - 1888)
- Singable translation possibly by N. Roda
Based on:
- a text in English by Thomas Moore (1779 - 1852), "The tear"
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Researcher for this page: Philip Taylor3. Herbströslein
Röslein mein Röslein was blitzest du . . . . . . . . . .— The rest of this text is not
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4. Waldandacht  [sung text not yet checked]
Frühmorgens, wenn die Hähne kräh'n, Eh' noch der Wachtel Ruf erschallt, Eh' wärmer all' die Lüfte weh'n, Vom Jagdhornruf das Echo hallt, Dann gehet leise nach seiner Weise Der liebe Herrgott durch den Wald. Die Quelle, die ihn kommen hört Hält ihr Gemurmel auf sogleich, Auf daß sie nicht in Andacht stört, So Groß als Klein im Waldbereich, Die Bäume denken: „Nun laßt uns senken Vorm lieben Herrgott das Gezweig!“ Die Blümlein, wenn sie aufgewacht, Sie ahnen auch den Herrn alsbald Und schütteln rasch den Schlaf der Nacht Sich aus den Augen mit [Gewalt Und]1 flüstern leise ringsum im Kreise: „Der liebe Gott geht durch den Wald.“
Authorship:
- by Leberecht Blücher Dreves (1816 - 1870), "Waldandacht", written 1836
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , copyright © 2020
Confirmed with Gedichte von Lebrecht Dreves. Herausgegeben von Joseph Freiherrn von Eichendorff, Berlin, Verlag von Alexander Dunder, 1849, pages 15-16.
1 Abt: "Gewalt./ Sie"Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
5. Trost im Winter  [sung text not yet checked]
Hüben noch Eis und Schnee; Drüben am Strande Lächeln -- vergiß dein Weh! -- Sonnig die Lande. Hüben noch trüb und kalt[,] Drüben doch glüht der Wald: Frühling wird kommen, Kommen gar bald! Hüben ein Vöglein sitzt, Sträubt das Gefieder; Drüben die Welle blitzt, Lockt es hernieder. Lustig dem Frost zum Hohn, Siehe! wie fliegt es schon Hin durch den Schimmer Auf und davon! Werden die Hügel auch Drüben schon blässer; Kräuselt ein scharfer Hauch Rings das Gewässer: Hüben es wiederhallt, Und mir im Herzen schallt: Frühling wird kommen, Kommen gar bald!
Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Trost im Winter", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 2
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Consolation in Winter", copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874. Mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe, Verlagsbuchhandlung, 1875, pages 4-5.
Research team for this page: Sharon Krebs [Guest Editor] , Melanie Trumbull
6. Waldeseinsamkeit  [sung text not yet checked]
Wenn die Brust von Weh beklommen, Nirgend Rast und Ruhe find't, Aus dem Auge still entglommen Heiß die Schmerzensthräne rinnt; Dann mit deinem Schmerz alleine Flieh' in Waldeseinsamkeit; Unter Baum' und Blumen weine Aus der Seele tiefes Leid. Ihrer Blätter heimlich Grüßen Flüstert Muth und Trost dir zu, Und vom Blumenduft, dem süßen, Wirst du eingewiegt in Ruh. Unter hehrem Waldesrauschen Fühlst du Gottes Geist dir nah, Und in tiefer Andacht lauschen Muß du seinem Wehen da.
Authorship:
- by Elisabeth Dreyschock (1834 - 1911), "Waldeseinsamkeit"
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Confirmed with Neue Berliner Musik-Zeitung, siebenundzwanzigster Jahrgang, no editor named, Berlin: Ed. Bote und G. Bock, 1873. Appears in Poesie-Blätter: Beilage der Neuen Berliner Musik-Zeitung, erster Jahrgang, in issue no. 1, dated Februar 1873, page 3.
Researcher for this page: Melanie Trumbull