Märzenblume, Märzenblume, Wie ein Banner auf dem Tische Stehst Du zu des Frühlings Ruhme Aufgepflanzt in voller Frische; In das Weite mich zu drängen, Läuten leise Deine Glocken, Aber meine Blicke hängen Traurig an den weißen Flocken. Weiße Flocken, weiße Flocken, Säh' ich noch euch draußen treiben, Hört' ich noch den Sturm frohlocken, Könnt' ich froh und glücklich bleiben, All' des Lenzes Lust und Fülle Gäb' ich, wenn der Winter bliebe, Unter seiner rauhen Hülle Blühte meine süße Liebe. Süße Liebe, süße Liebe, Wie der Schnee bist Du zerronnen, Bangten Deine zarten Triebe, Hell sich vor der Welt zu sonnen? Mitleid streut dem kleinen Sänger Wohl im Winter eine Krume, Doch das Mitleid währt nicht länger, Als zur ersten Märzenblume. Märzenblume, Märzenblume, Eine Gruft hat sich geschlossen, Und aus ihrem Heiligthume Seh' ich eine Blume sprossen, Heißet Dulden und Entsagen, Blüht, wie Du, mit weißem Schimmer -- Muß ich auch den Lenz ertragen, Sein mich freuen kann ich nimmer!
Fünf Lieder für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung , opus 65
by Eduard Lassen (1830 - 1904)
1. Märzenblume  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Albert Träger (1830 - 1912), "Märzenblume", appears in Gedichte, in Liebe, in Lieder im März, no. 3, first published 1873
Go to the single-text view
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Flower of March", copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Albert Traeger, Achte, neuvermehrte Ausgabe, Leipzig: Verlag von Ernst Keil, 1871, pages 143-144.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Wie durch die stille Mondesnacht  [sung text not yet checked]
Noch ruhst Du ganz in meinem Arm, Der fest und innig Dich umfängt, Noch fühl' ich, wie sich voll und warm Dein Leben mir entgegen drängt, Und schon regt sich im Herzen sacht Ein Weh', das schlimme Weise singt -- Wie durch die stille Mondesnacht Ein fern verhallend Posthorn klingt. Dein Auge blitzt an mir empor Und senkt sich wieder abgewandt, Ein feuchter Schimmer quillt hervor, Und schmerzlich drückst Du mir die Hand, Auch Du hast jäh daran gedacht, Was uns die nächste Stunde bringt -- Wie durch die stille Mondesnacht Ein fern verhallend Posthorn klingt. Und bist Du diesmal mir entfloh'n, Nie kehrst Du mehr zum alten Ort, Es zittert dann ein einz'ger Ton Durch mein verlor'nes Leben fort, Der, wenn zur Ruhe ich gebracht, Noch in den letzten Schlummer dringt -- Wie durch die stille Mondesnacht Ein fern verhallend Posthorn klingt.
Authorship:
- by Albert Träger (1830 - 1912), "Wie durch die stille Mondesnacht", appears in Gedichte, in Liebe, in Lieder im März, no. 2, first published 1873
Go to the single-text view
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "As through the silent moonlit night", copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Albert Traeger, Achte, neuvermehrte Ausgabe, Leipzig: Verlag von Ernst Keil, 1871, pages 141-142.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
3. Schweigsamkeit  [sung text not yet checked]
Du fragst mich, du mein [blondes]1 Lieb, Warum so stumm mein Mund? Weil mir die Liebe sitzet, Heimlich sitzet Im Herzensgrund. Kann denn die Flamme singen, Wenn sie zum Himmel will? Sie schlägt die Flügel hoch und roth, So hoch und roth, Und doch so still. Die Ros' auch kann nicht sprechen, Wenn sie zur Blüth' erwacht; Sie glüht und duftet stumm hindurch, Stumm hindurch Die Sommernacht. So ist auch meine Minne, Seit du dich mir geneigt; Sie glüht und blüht im Sinne, Tief im Sinne, Aber sie schweigt.
Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Jugendgedichte, in 1. Erstes Buch, in Lieder als Intermezzo, no. 24
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Emanuel Geibel, neununddreißigste Auflage, Berlin, Verlag von Alexander Duncker, 1855, in Lieder, no. 24, page 60.
1 Moscheles, Oehme: "holdes"; further changes may exist not shown above.Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
4. Die Rosen von Jericho
Es blühen die Rosen von Jericho . . . . . . . . . .— The rest of this text is not
currently in the database but will be
added as soon as we obtain it. —
5. Abend‑glockenläuten  [sung text not yet checked]
Abendglocken läuten, Was mag es bedeuten? Daß wir wieder haben Einen Tag begraben. Ist es um ihn Schade Oder eine Gnade, Daß sich's so gewendet, Er so schnell geendet? War in seinem Munde Eine Freudenkunde? Trug er im Gesichte Eine Leidgeschichte? Wie er auch gewesen, Wir sind sein genesen, Sehen uns im Frieden Nun von ihm geschieden. Er ist hingenommen, Wird nicht wiederkommen; Doch mit seinen Sorgen Kommt ein andrer Morgen. --
Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), "Für das Künstleralbum des Hofphotographen Rob. Weigelt in Breslau als Gedenkblatt"
Go to the single-text view
Confirmed with Rückert-Nachlese: Sammlung der zerstreute Gedichte und Übersetzungen Friedrich Rückerts, zweiter Band, published 1911. Weimar: Gesellschaft der Bibliophilen. Page 532. Note: the title "Für das Künstleralbum des Hofphotographen Rob. Weigelt in Breslau als Gedenkblatt" was added posthumously.
Researcher for this page: Melanie Trumbull