Schneeglöckchen tut läuten: [Kling -- ling -- ling]1 Was hat das zu bedeuten? -- Ei, gar [ein]1 lustig Ding! Der Frühling heut' geboren ward, Ein Kind der allerschönsten Art; [Zwar liegt es]2 noch im weißen Bett, Doch spielt es schon so wundernett, Drum kommt, ihr [Vögel]3, aus dem Süd' Und bringet neue Lieder mit! Ihr Quellen all, Erwacht im Tal! Was soll das lange Zaudern? Sollt mit dem Kinde plaudern! Maiglöckchen tut läuten! [Bim -- bam -- bam!]1 Was hat das zu bedeuten? Frühling ist Bräutigam: Macht Hochzeit mit der Erde heut' Mit großer Pracht und [Festligkeit]4. Wohlauf denn, Nelk' und Tulipan, Und schwenkt die bunte [Hochzeitfahn']5! Du Ros' und Lilie, [schmücket euch, Brautjungfern sollt ihr werden gleich!]6 [Ihr]7 Schmetterling' [Sollt]8 bunt und flink [Den Hochzeitreigen]9 führen, Die Vögel musiciren! Blauglöckchen tut läuten! [Bim - bam - bim!]1 Was hat das zu bedeuten? -- Ach, das ist gar zu schlimm! Heut' nacht der Frühling scheiden muß, Drum bringt man [ihm]10 den Abschiedsgruß: Glühwürmchen ziehn mit Lichtern hell, Es rauscht der Wald, es klagt der Quell, Dazwischen singt mit süßem Schall Aus [jedem]11 Busch die Nachtigall, [Und]12 wird ihr Lied So bald nicht müd', Ist auch der Frühling [schon]1 [ferne]13 - Sie hatten [ihn alle]14 so gerne!
7 Gesänge und Lieder für Sopran oder Mezzo-Sopran , opus 119
by Karl Gottlieb Reissiger (1798 - 1859)
1. Frühlingsglocken  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Frühlingsglocken", appears in Lieder, in Frühling und Liebe, appears in Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde, first published 1837
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Lenteklokjes", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Cloches de printemps", first published 1892, copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Campane di primavera", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Robert Reinick, Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde, Düsseldorf, 1838. First published in Deutscher Musenalmanach auf das Jahr 1837, page 213. Note for stanza 4, line 10, word 3: sometimes spelled "musizieren"
1 omitted by Blech.2 Dresel: "Es liegt zwar"
3 Blech: "Vöglein"
4 Lachner: "Herrlichkeit"
5 Blech: "Hochzeitsfahn"
6 Blech, Schumann, Spohr, Wolf: "schmückt euch fein!/ Brautjungfern sollt ihr heute sein!"
7 omitted by Schumann, Spohr, Wolf.
8 Blech: "So"
9 Blech: "Ihr sollt den Reigen"
10 Dresel: "ihrer"
11 Blech: "jeden"
12 Blech: "Sie"
13 Schumann, Spohr, Wolf: "so ferne"
14 Blech: "all ihn"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
2. Dem Geliebten  [sung text checked 1 time]
Die Lüfte wehen leiser in den Zweigen, es ist so still und drum so traulich hier. Ich liebe die Natur in ihrem Schweigen, und meine Seele ist allein bei dir. Nur dich seh' ich in freudenleeren Räumen; o, meine Nacht ist nicht von Sternen leer: Als Abendstern gehst du vor meinen Träumen, als Morgenstern vor meinen Tagen her. Ein neues Leben ist mir aufgegangen, weil ich in dir den treuen Freund nun fand, der manch Geheimnis still und sanft empfangen, der meine Liebe, meinen Schmerz verstand. Mich trennen nun der fernen Berge Räume von dir, der einst an meinem Herzen lag. Als Abendstern erhellst du meine Träume, als Morgenstern verklärst du meinen Tag. Du bist mein einzig Träumen und mein Denken, bist meines Lebens Liebe und mein Glück. Wie könnt' ich mich in meinen Gram versenken; du zauberst mir Vergangenheit zurück. Dich seh' ich auf des Erdballs weitem Raume, vereint mit dir möcht' ich hinauf, hinauf; du gehst als Abendstern beim letzten Traume, als Morgenstern des neuen Tages auf.
Authorship:
- by Karoline (or Caroline) Wilhelmine Leonhardt (1811 - 1899)
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Researcher for this page: Johann Winkler3. Dem Geliebten  [sung text not yet checked]
[Liebste, was kann denn uns]1 scheiden? Kann's das Meiden? Kann uns Meiden scheiden? Nein. Ob wir uns zu sehn vermieden, Ungeschieden Wollen wir im Herzen sein. Mein und dein, Dein und mein Wollen wir, o [Liebste]2, sein. Liebste, was kann denn uns scheiden? Wald und Haiden? Kann die Fern' uns scheiden? Nein. Unsre Lieb' ist nicht hienieden, Ungeschieden Wollen wir im Himmel sein. Mein und dein, Dein und mein Wollen wir, o [Liebste]2, sein. Liebste, was kann denn uns scheiden? Glück und Leiden? Kann uns beides scheiden? Nein. Sei mir Glück, sei Weh beschieden, Ungeschieden Soll mein Los von deinem sein. Mein und dein, Dein und mein, Wollen wir, o [Liebste]2 sein. Liebste, was kann denn uns scheiden? Haß und Neiden? Kann die Welt uns scheiden? Nein. Niemand störe deinen Frieden, Ungeschieden Wollen wir auf ewig sein. Mein und dein, Dein und mein, Wollen wir, o [Liebste]2, sein.
Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title, appears in Lyrische Gedichte, in 3. Liebesfrühling, in 2. Zweiter Strauß. Entflohen [or Geschieden], no. 2
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Liefste, wat kan ons dan scheiden?", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (John Glenn Paton) , "Beloved, what can divide us?", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Très chère, qui peut bien nous séparer ?", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
1 Fröhlich: "Liebster, was kann uns denn" ; Reissiger: "Lieber, was kann uns denn"; further changes may exist not noted (for both).
2 Schumann: can also be "Liebster"
Researcher for this page: Ted Perry
4. Zwiegesang  [sung text not yet checked]
Im Fliederbusch ein Vöglein saß In der stillen, schönen Maiennacht, Darunter ein Mägdlein im hohen Gras In der stillen, schönen Maiennacht. Sang Mägdlein, hielt das Vöglein Ruh', Sang Vöglein, hört' das Mägdlein zu, Und weithin klang Der Zwiegesang Das mondbeglänzte Thal entlang. Was sang das Vöglein im Gezweig Durch die stille, schöne Maiennacht? Was sang doch wohl das Mägdlein [gleich]1 Durch die stille, schöne Maiennacht? Von Frühlingssonne das Vögelein, Von Liebeswonne das Mägdelein. Wie der Gesang Zum Herzen [drang]2, [Vergess']3 ich nimmer mein [Lebelang]4!
Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Zwiegesang", appears in Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde, appears in Lieder, in Frühling und Liebe, first published 1838
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Duet", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Duetto", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Elke Beatriz Riedel) , "Canto a dois", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
First published in Deutscher Musenalmanach auf das Jahr 1837, p. 217.
Confirmed with Robert Reinick, Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde, neu herausgegeben von Adolf Bothe, München: Verlag Rösl u. Cie., 1919, page 4
1 omitted by Mangold2 W. Berger and Mangold: "klang"
3 Dresel: "Vergeß'"
4 in Reinick's later versions (1838, 1844, etc.): "Leben lang" (used by W. Berger and Mangold)
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
5. Lied  [sung text checked 1 time]
Ich blick' in die Welt und ich blick' in mein Herz, und drinnen ist nichts als verzehrender Schmerz; wohl leuchtet die Ferne mit goldigem Licht, doch hält mich der Nord, ich erreiche sie nicht. O die Schranken so eng und die Welt so weit, und so flüchtig die Zeit! Ich weiß ein Land, wo aus sonnigem Grün um versunkene Tempel die Rosen glüh'n, wo die purpur'ne Woge das Ufer beschäumt, und von kommenden Sängern der Lorbeer träumt. Fern lockt es und winkt dem verlangenden Sinn, und ich kann nicht hin! O hätt' ich Flügel, durchs Blau der Luft wie wollt' ich baden im Sonnenduft! Doch umsonst! Und Stunde auf Stunde entflieht, vertrau're die Jugend, begrabe das Lied! O die Schranken so eng und die Welt so weit, und so flüchtig die Zeit!
Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884)
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Researcher for this page: Johann Winkler6. Vergänglichkeit  [sung text not yet checked]
Suchst du den Frieden? Die Erde hat ihn nicht; Blumen hat sie, die vergehen, Düfte hat sie, die verwehen, Nächte hat sie ohne Licht. Suchst du Frieden? Die Erde hat ihn nicht. Schau' zum Himmel, Da glänzt ein schöner Stern! Magst du ihm dein Sehnen wenden, Denn er wird dir Tröstung senden, Sei der Hoffnung noch so fern! Schau' zum Himmel, Da glänzt ein schöner Stern.
Authorship:
- by Aloys Wilhelm Schreiber (1761 - 1841), no title, appears in Ruthelm und Frida: oder, Der Sieg des Christenthums über das Heidenthum, in 6. Der heilige Eichenmistel
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Confirmed with Cornelia. Taschenbuch für deutsche Frauen, [Zehnter Jahrgang: Neue Folge zweiter Jahrgang, ed. by Aloys Schreiber, Heidelberg: J. Engelmann, 1825. Appears in Ruthelm und Frida: oder, Der Sieg des Christenthums über das Heidenthum, in sixth chapter "Der heilige Eichenmistel," page 51.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
7. O tanze nicht  [sung text checked 1 time]
Ich sah in deiner Augen Hieroglyphe, ins Antlitz dir, das zarte, holde, bleiche; mir war's, als tauche eine schöne Leiche verklärt und mild auf aus der Wellen Tiefe. Da wacht' ich auf - es war ein Traumgesicht. O tanze nicht! Und diese Bitte will ich an dich richten mit all der Überredung heißer Liebe, mit der Verzweiflungszähre, die mir bliebe, müsst' ich auf deiner Blicke Glanz verzichten, auf deiner Augen feuchtes Sternenlicht: O tanze nicht! O tanze nicht! Des Lebens Traumentzücken, der Liebe Glück geräuschlos sich verkündet, nicht im Salon ihr Glanzpanier sich findet, wo durch die Larve falsche Augen blicken. Im Stillen sich die Liebe Blumen bricht; o tanze nicht!