'S war doch wie ein leises Singen In dem Garten heute Nacht, Wie wenn laue Lüfte gingen: "Süße Glöcklein, nun erwacht, Denn die warme Zeit wir bringen, Eh's noch Jemand hat gedacht." -- 'S war kein Singen, s' war ein Küssen, [Rührt']1 die stillen Glöcklein sacht, Daß sie alle tönen müssen Von der künft'gen bunten Pracht. Ach, sie konnten 's nicht erwarten, Aber weiß vom letzten Schnee War noch immer Feld und Garten, Und sie sanken um vor Weh. So schon manche Dichter streckten Sangesmüde sich hinab, Und der Frühling, den sie weckten, Rauschet über ihrem Grab.
6 einfache Lieder
Song Cycle by Erich Wolfgang Korngold (1897 - 1957)
1. Schneeglöckchen  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Schneeglöckchen", appears in Gedichte, in 4. Frühling und Liebe
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Snowdrops", copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Elisa Rapado) , "Campanitas de nieve", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Joseph von Eichendorff, Sämtliche Gedichte und Versepen, Frankfurt am Main und Leipzig: Insel Verlag, 2001, pages 418-419.
1 Korngold: "Rührt"Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Nachtwanderer  [sung text checked 1 time]
Er reitet [nachts auf einem braunen]1 Roß, Er reitet vorüber an manchem Schloß: Schlaf droben, mein Kind, bis der Tag erscheint, Die finstre Nacht ist des Menschen Feind! Er reitet vorüber an einem Teich, Da stehet ein schönes Mädchen bleich Und singt, ihr Hemdlein flattert im Wind: Vorüber, vorüber, mir graut vor dem Kind! Er reitet vorüber an einem Fluß, Da ruft ihm der Wassermann seinen Gruß, Taucht wieder unter dann mit Gesaus, Und stille wird's über dem kühlen Haus. Wann Tag und Nacht im verworrnen Streit, Schon Hähne krähen im Dorfe weit, Da schauert sein Roß und wühlet hinab, Scharret ihm schnaubend sein eigenes Grab.
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Nachtwanderer", appears in Gedichte, in 7. Romanzen
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Laura Prichard) , "Rider in the night", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Le voyageur de la nuit", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
1 Banck: "zur Nacht auf schwarzem"; further changes may exist not shown above.
Researcher for this page: Jakob Kellner
3. Das Ständchen  [sung text checked 1 time]
Auf die Dächer zwischen blassen Wolken [schaut]1 der Mond herfür, Ein Student dort auf den Gassen Singt vor seiner Liebsten Tür. Und die Brunnen rauschen wieder Durch die stille Einsamkeit, Und der Wald vom Berge nieder, Wie in alter, schöner Zeit. So in meinen jungen Tagen Hab ich manche Sommernacht Auch die Laute hier geschlagen Und manch lust'ges Lied erdacht. Aber von der stillen Schwelle Trugen sie mein Lieb zur Ruh, Und du, fröhlicher Geselle, Singe, sing nur immer zu!
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Das Ständchen", appears in Gedichte, in 4. Frühling und Liebe
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "La serenata", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "The serenade", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La sérénade", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Stéphane Goldet) (Pierre de Rosamel) , "La sérénade", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "La serenata", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
1 Korngold: "scheint"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
4. Liebesbriefchen  [sung text checked 1 time]
Fern von dir denk' ich dein, Kindelein, Einsam bin ich, doch mir blieb treue Lieb'. Was ich denk', bist nur, nur du, Herzensruh. Sehe stets hold und licht dein Gesicht. Und in mir immer zu tönest du. Bist's allein, die die Welt mir erhellt. Uch bin dein, Liebchen fein, denke mein, denk' mein!
Authorship:
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. Das Heldengrab am Pruth  [sung text checked 1 time]
Ich hab ein kleines Gärtchen im Buchenland am Pruth, betaut von Perlentropfen, umstrahlt von Sonnenglut. Und bin in meinem Gärtchen im Traume wie bei Tag und trink den Duft der Blumen und lausch dem Vogelschlag. Wenn auch der Tau erstarret, der Herbst die Blümlein bricht, die Nachtigall enteilet, der Lenz entflieht mir nicht. Es schmückt mein kleines Gärtchen im Buchenland am Pruth, mit welkem Laub die Liebe dem Helden, dem Helden der drinn ruht.
Authorship:
- by Heinrich Kipper (1875 - 1959)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]6. Sommer  [sung text checked 1 time]
Unter spärlich grünen Blättern, unter Blumen, unter Blüten hör' ich fern die Amsel schmettern und die [tolle]1 Drossel wüten. Auch ein Klingen fein und leise, schneller Tage [schnelle]2 Grüße, eine wehe Sommerweise, schwer von einer letzten Süße. Und ein glühendes Verbrennen schwebt auf heißen Windeswellen, taumelnd glaub' ich zu erkennen ungeschriener Schreie Gellen. Und ich sitze still und bebe, fühle meine Stunden rinnen, und ich halte still und lebe, während Träume mich umspinnen.
Authorship:
- by Siegfried Trebitsch (1869 - 1956), "Sommer", appears in Wellen und Wege
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Summer", copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Siegfried Trebitsch, Wellen und Wege, München und Leipzig: bei Georg Müller, 1913, page 46.
1 Korngold: "kleine"2 Korngold: "schneller"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]