Ich möchte gern jagen In dem [mächtigen]1 Wald Nach Hirschen und Hasen, Wenn das Jagdhorn erschallt. Jetzt bin ich zu jung noch, Bin zu schwach und zu klein; Doch wenn ich erst groß bin, Will ein Jäger ich sein. Ich möchte gern schießen Mit dem Feuergewehr, Daß fliegen die Kugeln, Wenn es donnert umher. Jetzt bin ich zu jung noch, Bin zu schwach und zu klein; Doch wenn ich erst groß bin, Ein Soldat will ich sein. Ich möchte gern reiten Auf dem muthigen Roß, Und frisch galoppiren, Möchte sprengen drauf los. Jetzt bin ich zu jung noch, Bin zu schwach und zu klein; Doch wenn ich erst groß bin, Will ein Reiter ich sein. Ich möchte gern fahren Mit dem Wagen dahin, Die Peitsche zu schwingen, Darnach stehet mein Sinn. Jetzt bin ich zu jung noch, Bin zu schwach und zu klein; Doch wenn ich erst groß bin, Will ein Fuhrmann ich sein. Ich möchte gern segeln Mit dem Schiffen daher, Die Flüsse hinunter, Weit hinein in das Meer. Jetzt bin ich zu jung noch, Bin zu schwach und zu klein; Doch wenn icn erst groß bin, Will ein Schiffmann ich sein. Ich möchte gern gehen Weit, recht weit über Feld, Und ziehen und reisen Durch die Länder der Welt. Jetzt bin ich zu jung noch, Bin zu schwach und zu klein; Doch wenn ich erst groß bin, Will ein Wandrer ich sein. Ich wüßte noch Vieles, Das ich wäre gar gern; Doch ist es zu schwer mir, Ist zu hoch und zu fern. Jetzt bin ich zu jung noch, Bin zu schwach und zu klein; Doch wenn ich erst groß bin, Will was Großes ich sein.
Lebensfrühling. Gedichte für die Jugend, von K. Enslin
by Franz Wilhelm Abt (1819 - 1885)
1. Wünsche  [sung text not yet checked]
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- by Karl Wilhelm Ferdinand Enslin (1819 - 1875), "Wünsche", appears in [Lebensfrühling.] Gedichte für die Jugend
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View original text (without footnotes)Confirmed with Carl Wilhelm Ferdinand Enslin, Gedichte für die Jugend, Frankfurt am Main: Hermann Johann Keßler, 1846, pages 25 - 29.
1 Abt: "schattigen"; further changes may exist not shown above.Researcher for this page: Melanie Trumbull
2. Schneeballenlied  [sung text not yet checked]
Frisch geballt! Gerüstet seid zu der heißen Schlacht! Wo um uns Kugel um Kugel kracht, Da ist's nicht kalt. Rasch gestürmt! Der Wind bläs't über's weiße Gefild. Wir scheu'n nicht, daß der Schnee uns umhüllt, Und hoch sich thürmt. Kühn hinein In das Gebrause der Kugelsaat Muß jeder wackere Kamerad, Groß oder klein. Kraft und Muth Verleiht uns des Winters rauhes Spiel; Wir stählen und härten die Glieder viel; Und das ist gut. Einst als Mann Fürchten wir dann nicht den harten Kampf, Wo uns die Kugel im Pulverdampf Erreichen kann.
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- by Karl Wilhelm Ferdinand Enslin (1819 - 1875), "Schneeballenlied", appears in [Lebensfrühling.] Gedichte für die Jugend
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Confirmed with Gedichte für die Jugend, Frankfurt am Main: Hermann Johann Keßler, 1846, pages 113 - 114.
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3. Der Schmied  [sung text not yet checked]
Der Abend dämmert, der Schmied, er hämmert noch wacker und frisch; und ihn umbrauset und ihn umsauset der Esse Gezisch. Die Flammen prasseln, die Eisen rasseln, der Hammer, er springt, die Funken sprühen, die Eisen glühen, der Amboss erklingt. Mit blossem Arme steht im Alarme der russige Schmied, und durchs Geprassel und durchs Gerassel ertönet sein Lied: Der Abend dämmert, ich hab' gehämmert mit rüstigem Mut; die Sonne sinket, und Ruhe winket, nun schlummre ich gut.
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- by Karl Wilhelm Ferdinand Enslin (1819 - 1875), "Der Schmied", appears in [Lebensfrühling.] Gedichte für die Jugend
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (John H. Campbell) , "The smith", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
4. Der Postillon  [sung text not yet checked]
Trara, trara! ich blase in's Horn! Das klinget so rein und so helle! Ich gebe dem muthigen Pferde den Sporn -- Da geht es so schnelle Hinweg von der Stelle, Hinein in die Welt, Wohin mir's gefällt! Trara, trara! Trara, trara! Zum Thore hinaus! Lebt wohl nun, ihr freundlichen Leute! Denn nirgends und &uum;berall bin ich zu Haus! Ich fahre und reite Hinein in das Weite, Bald hier und bald dort, Und immer so fort! Trara, trara! Trara, trara! ich grüße die Welt! Es mög' ihr mein Liedlein gefallen! Durch Städte und Dörfer, durch Wald und durch Feld, Auf Straßen, auf allen, Laß ich es erschallen ! Ich lust'ger Patron Bin gern Postillon! Trara, trara!
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- by Karl Wilhelm Ferdinand Enslin (1819 - 1875), "Der Postillon", appears in [Lebensfrühling.] Gedichte für die Jugend
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Confirmed with Karl Enslin, Lebensfrühling: Gedichte für die Jugend, zweite verbesserte und vermehrte Auflage, Leipzig: Friedrich Brandstetter, 1851, pages 48 - 49.
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5. Hahnenruf  [sung text not yet checked]
Im Hof auf dem Balken, Da sitzet der Hahn, Und träumt von den Thaten, Die er schon gethan; In freudigem Stolze, Weiß selber nicht wie, Schreit er in die Lüfte Sein Kikeriki! Vom eigenen Rufe Der Träumer erwacht; Er siehet nichts weiter, Als finstere Nacht; Er ducket sich nieder Und schläft wieder ein; Es hat nichts gegolten Für diesmal sein Schrei'n. Es grauet und dämmert Der Tag durch die Nacht; Da ist auch schon wieder Der Schläfer erwacht; Er sinnet und denket: Ist's wohl noch zu früh? Und schmettert schon wieder Sein Kikeriki! Doch Alles ist stille, Nichts regt sich im Haus. Der Hahn aber breitet Die Fittige aus; Er fliegt von dem Balken; Im Hof er jetzt steht; Auch diesesmal hat er Vergebens gekräht. Das Morgenroth hebt sich In nebliger Höh'; Der Hahn aber denket: S' ist Zeit jetzt! Ich kräh'! Der Tag ist gekommen! S'ist nicht mehr zu früh'! Heraus nun, ihr Schläfer! Ki Kikeriki! Da trippelt's und trappelt's Und poltert's im Haus; Wie springen die Leute Dem Bette heraus! Der Hahn aber spreizet Sich stolz in die Höh', Und freuet sich über Sein edles Gekräh'. Kikriki! Kikriki!
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- by Karl Wilhelm Ferdinand Enslin (1819 - 1875), "Hahnenruf", appears in [Lebensfrühling.] Gedichte für die Jugend
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Confirmed with Carl Wilhelm Ferdinand Enslin, Gedichte für die Jugend, Frankfurt am Main: Hermann Johann Keßler, 1846, pages 56 - 58.
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6. Frühlingsmorgen  [sung text not yet checked]
Die Glockenblumen läuten. Was hat dies zu bedeuten? O komm'heraus in's Feld! Hört du die Vöglein singen! O wunderlieblich Klingen, Anbetung ihm zu bringen, Dem Herrn der schönen Welt! Ihr Blumenglocken, klinget! Ihr frommen Sänger, singet! Ich schaue himmelwärts! O Gott, den ich nicht sehe, Ich fühle deine Nähe! Du weißt, um was ich flehe: Gib mir ein reines Herz!
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- by Karl Wilhelm Ferdinand Enslin (1819 - 1875), "Frühlingsmorgen", appears in [Lebensfrühling.] Gedichte für die Jugend
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Researcher for this page: Ferdinando Albeggiani7. Schifferlied  [sung text not yet checked]
Es gleitet [mein]1 Schifflein durch Wellen und Wind, Es schwebet so sicher, es fährt so geschwind, Und schaukelt und wiegt sich so sanft in der Fluth; Drum hab' ich's so gerne und bin ihm so gut. Durch Wogen und Klippen trägt treu es mich fort, Geleitet mich schützend zum ruhigen Port; Gelagert in seinem mich bergenden Schoos, Beneide ich nicht der Gewaltigen Loos.
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- by Karl Wilhelm Ferdinand Enslin (1819 - 1875), "Schifferlied", appears in [Lebensfrühling.] Gedichte für die Jugend
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View original text (without footnotes)Confirmed with Karl Wilhelm Ferdinand Enslin, Gedichte für die Jugend, Frankfurt am Main: Hermann Johann Keßler, 1846, page 123. Note: the 1851 edition of this book was titled Lebensfrühling. Gedichte für die Jugend.
1 Sachs: "ein"; further changes may exist not shown above.Researcher for this page: Melanie Trumbull
8. Beim Spaziergang  [sung text not yet checked]
Das schönste Leben ist im Freien, Mag Sonne scheinen, mag es schneien: Natur ist ewig neu und schön! Laßt uns in Thäler und auf Höh'n Spazieren! So frisch, so froh wird Leib und Seele; Und was uns drücke auch und quäle: Wir schütteln's ab in freier Luft, Wenn wir in süßem Blüthenduft Spazieren. Es wallt ja Alles hin und wieder, Es geht ja Alles auf und nieder; Und in den Tiefen, auf den Höhn, Was lebt und webt, das will auch gehn Spazieren. Die Sonne und der Mond, sie kreisen, Und auch die lieben Sternlein reisen, Die Luft, das Wasser ziehen fort Und gehen stets von Ort zu Ort Spazieren. Der Vogel in den hohen Lüften, Der Käfer unter Blumendüften, Die Schnecke und der Wurm im Sand, Die Spinn' und Mücke an der Wand Spazieren. Hinaus, hinein in alle Weiten! Nicht fahren wollen wir und reiten; Das, was am meisten uns gefällt: Wir gehn in Gottes schöner Welt Spazieren. Das gibt zur Arbeit Kraft und Stärke, Macht rüstig uns zu gutem Werke: Und wenn wir matt und müde sind, Dann gehen wir in's Bett geschwind Spazieren.
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- by Karl Wilhelm Ferdinand Enslin (1819 - 1875), "Bei'm Spaziergang", appears in [Lebensfrühling.] Gedichte für die Jugend
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Confirmed with Karl Enslin, Lebensfrühling: Gedichte für die Jugend, zweite verbesserte und vermehrte Auflage, Leipzig: Friedrich Brandstetter, 1851, pages 187 - 189.
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9. Zum Tanz  [sung text not yet checked]
Alle Wiesen sind grün, Und die Blume, sie blühn, Und die Vögelein zwitschern und singen! In dem schattigen Raum, Um den duftenden Baum Laßt uns hüpfen und tanzen und springen! Und wir schließen den Kranz Zu dem fröhlichen Tanz, Und die Hände zusammen wir schlingen! Unter frohem Gesumm Dreht der Kreis sich herum -- O welch lustiges Schweben und Schwingen! Und die Vögelein all' Mit dem lieblichen Schall Musiziren zu unseren Tänzen! Und wir bleiben vereint, Bis die Sonn' nicht mehr scheint, Bis die Sternlein am Himmel erglänzen!
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- by Karl Wilhelm Ferdinand Enslin (1819 - 1875), "Zum Tanz", appears in [Lebensfrühling.] Gedichte für die Jugend
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Confirmed with Karl Enslin, Lebensfrühling. Gedichte für die Jugend, dritte vielfach verbesserte Auflage, Leipzig: Friedrich Brandstetter, 1859, pages 186 - 187.
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10. Bienenlied  [sung text not yet checked]
Wie duften doch die Blümelein So frisch und süß ringsum! Sie laden zum Besuche ein: Wir sollen hübsch willkommen sein: Und wir, wir sind nicht dumm, Und kommen mit Gesumm. Der Blüthenstaub, so rein und fein, Ist unser Eigenthum; Das wird bald Wachs und Honig sein! Da wird sich freuen Groß und Klein! Drum schwärmen wir herum Mit fröhlichem Gesumm. Wir füllen unsre Körblein klein, Und ziehn dann wiederum Nach Haus mit unserm Höslein fein: Da wird dann frohe Arbeit sein. Da tönet um und um Ein jubelndes Gesumm.
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- by Karl Wilhelm Ferdinand Enslin (1819 - 1875), "Bienenlied", appears in [Lebensfrühling.] Gedichte für die Jugend
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